„Sinne sind wesentlich. Was ich nicht wahrnehme, existiert nicht für mich!“
– Dr. Maria Montessori

Laut Veröffentlichungen der International Dyslexia Association ist ca. 15% der Weltbevölkerung von einer Legasthenie betroffen. Es ist davon auszugehen, dass ca. 4 Kinder in jeder Klasse eine Legasthenie haben. Für legasthene Kinder ist es sehr anstrengend, Lesen und Schreiben zu lernen. Darum ist es wichtig, die Anzeichen einer Legasthenie frühzeitig zu erkennen, um so den Entwicklungsverlauf des Kindes positiv zu beeinflussen.
Auf dieser Seite erfahren Sie, was genau eine Legasthenie und was eine LRS ist und welche Ursachen diese haben.

Die Legasthenie (Primärlegasthenie)

„Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens.“ - Kopp-Duller, 1998

Legasthenie wird auch als umschriebene Lese-Rechtschreib-Störung oder Dyslexie bezeichnet. Sie ist eine genetische Anlage im Menschen, die ein Leben lang vorhanden ist und wodurch das Erlernen des Lesens und Rechtschreibens trotz Intelligenz und Beschulung außerordentlich und langfristig erschwert wird. Durch Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst.

Im Umgang mit Buchstaben und Zahlen kommt es durch die differente Verarbeitung von Informationen zu Wahrnehmungsfehlern.

Wichtig ist, Wahrnehmungsfehler sind keine Rechtschreibfehler!

Die Sekundärlegasthenie

Eine Sekundärlegasthenie entsteht dann, wenn das Kind nicht als Legastheniker erkannt wird und deshalb nicht die richtige Förderung erhält. Ständige Misserfolge und Lernstörungen sind oftmals die Folge. Es handelt sich also um Begleit- oder Folgeerscheinungen. Vor allem das Unverständnis der Umgebung, ein Mangel an Ermutigung, Lob und Zuspruch, das Fehlen von Erfolgserlebnissen, die ständige Überforderung, aber auch der ständige Vergleich mit den Klassenkameraden, Zeitdruck, Bloßstellungen u.Ä. führen leicht zu einer Sekundärlegasthenie mit den typischen Anzeichen von Schulversagen und Verhaltensauffälligkeiten.

Die Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)

Hierbei handelt es sich um eine erworbene, zumeist auch vorübergehende Problematik, die durch psychische oder physische Ereignisse (Unterrichtsausfall, Schulwechsel, Zuzug aus dem Ausland, Lehrerwechsel, Todesfall, Scheidung usw.) hervorgerufen werden kann. Es handelt sich hierbei also um eine im Laufe des Lebens erworbene Problematik. Man beobachtet eine auffällige Fehlerhäufigkeit beim Lesen und Schreiben.


Fazit

Legasthene Menschen können durch ihre differenten Sinneswahrnehmungen mit herkömmlichen Lehrmethoden allein das Schreiben, Lesen und Rechnen nicht zufriedenstellend erlernen!
Ein legasthenes Kind benötigt zur Bewältigung der Legasthenie eine individuelle, gezielte und vor allem rechtzeitige Hilfe im Rahmen einer pädagogisch – didaktischen Intervention.

Diese kann ich Ihnen als diplomierte Legasthenietrainerin in meinen Praxisräumen bieten!


Die Lerntherapie bei Legasthenie und LRS beinhaltet:

  • gezieltes Lese- und Rechtschreibtraining
  • Förderung von Wahrnehmung und Motorik
  • Aufmerksamkeitstraining
  • Spiele, Entspannungs- und Bewegungsübungen zum Druckabbau,
    Aufbau des Selbstwertgefühls und zur Motivationssteigerung
  • lösungsorientierte Elterngespräche

Das Training ist keine Nachhilfe,
sondern eine Lerntherapie mit pädagogisch-didaktischer Förderung


Die Schritte zur individuellen, pädagogisch-didaktischen Förderung Ihres Kindes:

  • Beratungsgespräch mit dem Kind/Jugendlichen und den Eltern/ Erziehungsberechtigten
  • Feststellung einer Legasthenie oder einer LRS mit dem pädagogischen AFS-Testverfahren
    • Anamnese & Fehleranalyse (pädagogischer AFS-Test sowie Sichtung schulischer Unterlagen, eventuell Lese-/Rechtschreibtest)
    • Erstellung einer pädagogisch – didaktischen Förderdiagnose in Form eines pädagogischen Gutachtens
    • Erstellung eines individuellen Trainingsplans
  • Durchführung von individuell geplanten Trainingsstunden, 60 min

Das pädagogische Gutachten befähigt Eltern dazu, einen Antrag auf Nachteilsausgleich in der Schule zu stellen.
Im Regelfall bezahlen die Eltern die pädagogisch – didaktische Intervention selbst. In Einzelfällen gibt es eine Unterstützung vom Jugendamt durch die Eingliederungshilfe gemäß § 35a SGB VIII. Mehr dazu.